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Liebe Leserinnen und Leser, nach längerer Zeit führt die Niederrheinische Versorgung und Verkehr AG (NVV) in Mönchengladbach am 15.06.2008 wieder einen Fahrplanwechsel durch, bei dem das Angebot in einigen Bereichen spürbar verändert wird. Auffälligste Änderung ist die Verlängerung des Tagestaktes - in der Regel ein 20-Minuten-Takt - montags bis freitags um eine Stunde bis gegen 20.30 Uhr, erst danach beginnt künftig der Abendtakt mit nurmehr stündlichen Fahrten. Nach der öffentlichen Diskussion im Spätsommer des vergangenen Jahres reagiert die NVV damit auf Forderungen von Fahrgästen und der Politik, das Angebot den sich wandelnden Anforderungen der Kunden anzupassen und auch die verlängerten Geschäfts- und Arbeitszeiten zu berücksichtigen. Ein weiterer Schritt zu einem attraktiveren Nahverkehrsangebot in Mönchengladbach ist die Veränderung bei der Schnellbus-Linie SB4: Diese fährt von Giesenkirchen kommend künftig nurmehr über Rathaus Rheydt statt zum Rheydter Hauptbahnhof und dann auf direktem Weg zum Mönchengladbacher Hauptbahnhof. Damit wird erstmals eine Direktverbindung zwischen Giesenkirchen und Alt-Mönchengladbach geboten, die noch dazu eine gegenüber dem Individualverkehr durchaus sehr konkurrenzfähige Fahrzeit von nur 15 Minuten benötigt. Hier zeigt sich einmal mehr in aller Deutlichkeit das Potenzial von innerstädtischen Schnellbus-Linien, deren Anfang des laufenden Jahrzehnts begonnene Einrichtung in Mönchengladbach leider sehr ins Stocken geraten ist. Für solche Schnellbusse gibt es sicherlich noch weitere geeignete Strecken gerade in entferntere Stadtteile, deren Attraktivität auf diesem Wege erheblich gesteigert werden könnte. Aber auch Angebotsreduzierungen sind zu verzeichnen: Die bei Einführung der Schnellbus-Linie SB4 zwischen Rheydt und Giesenkirchen bereits ausgedünnte Linie 024 erfährt auf diesem Abschnitt weitere deutliche Verschlechterungen, obwohl die Direktverbindung mit dem Schnellbus aufgrund der zuvor geschilderten Änderung künftig wieder entfällt. Auch die Linie 021 muss Streichungen hinnehmen: Die Nachmittagsfahrten auf dieser nur im Berufsverkehr angebotenen Verbindung entfallen, worunter gewiss die ohnehin geringe Nachfrage der verbleibenden morgendlichen Fahrten weiter leiden wird. Eigentlich bietet diese Linie eine sinnvolle Tangentialverbindung zwischen dem S-Bahnhof in Korschenbroich und Giesenkirchen, doch das arg begrenzte Potenzial gerade auch zwischen diesen beiden Punkten scheint ein regelmäßiges Busangebot nicht zu rechtfertigen. Fahrgästen aus Richtung Neuss und Düsseldorf verbleibt neben der kaum attraktiven Regionalbuslinie 864 damit künftig nur der Umweg über Mönchengladbach Hauptbahnhof. Wie in jedem Sommer werden auch in diesem Jahr wieder neue Omnibusse am linken Niederrhein erwartet. Nach zwei Lieferungen von MAN erhielt heuer Mercedes-Benz den Auftrag der Ausschreibungsgemeinschaft Mittlerer Niederrhein, so dass zum vierten Mal nach den Jahren 2003 bis 2005 wieder Linienbusse der Bauart Citaro geliefert werden. Erstmals handelt es sich dabei um das aktuelle Modell mit überarbeiteter Optik und neuen Motoren, zu deren Betrieb das Additiv "AdBlue" zusätzlich zum Dieselkraftstoff getankt werden muss. Auf die Betriebserfahrungen der Verkehrsbetriebe im Vergleich zu den MAN-Fahrzeugen der letzten beiden Jahre darf man gespannt sein. Übrigens: Wen ältere Fahrzeuge der Verkehrsunternehmen ebenso wie Neuwagen interessieren, für den bietet niederrheinbus.de jetzt erstmals auch eine Fahrzeugliste bereits ausgemusterter Fahrzeuge der Viersener niederrheinwerke ab Baujahr 1986 an. Dieses Angebot soll in nächster Zeit sukzessive ergänzt und ausgeweitet werden. Auch die Unternehmenslandschaft am linken Niederrhein bleibt in Bewegung. Die NVV wird den Energiebereich ihres 50-prozentigen Tochterunternehmens WestEnergie und Verkehr GmbH & Co. KG mit Sitz in Erkelenz für die nächsten Jahre pachten, woraus allerdings keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Verkehrsbetriebe der beiden Unternehmen resultieren. Gescheitert scheint hingegen das Zusammenschlussvorhaben der Stadtwerke Krefeld GmbH (SWK) und der Stadtwerke Neuss: Die Politik hat entsprechende Planungen zwischenzeitlich fallen lassen. Daraufhin setzte eine Diskussion um die Zukunft der Stadtwerke Krefeld und insbesondere auch des Verkehrsbetriebs ein, wobei verschiedene Modelle diskutiert wurden. Im Gespräch war auch die Beteiligung eines anderen Verkehrsunternehmens, wofür sowohl kommunale Unternehmen aus den Nachbarstädten als auch private Verkehrskonzerne in Frage kämen. Letztlich wurde allerdings vorerst eine Beibehaltung der Eigenständigkeit des Verkehrsbetriebs beschlossen. Im Gegensatz zur SWK hat es die NVV in den vergangenen Jahren geschafft, sich durch Beteiligungen in den umliegenden Städten und Kreisen eine gestärkte Marktposition im regionalen Umfeld zu verschaffen, während die SWK bislang ohne nennenswerte regionale Partner dasteht. Zum Abschluss möchten wir noch auf zwei neue Busmodelle hinweisen, die im Spätsommer erscheinen werden: Exklusiv für das Viersener Fachgeschäft Modellbahnland Arts fertigt der Modellhersteller Kembel zwei Varianten des EvoBus MB O 530 (Citaro) der NVV im H0-Maßstab 1:87. Dabei handelt es sich um den werbefreien Wagen 0303 und den Wagen 0402 mit vorbildgerechter Vollwerbung für Modellbahnland Arts. Beide Modelle werden detailgetreu und mit feiner Bedruckung der Logos, Wagennummern und Zielschilder nachgebildet. Bei Vorbestellungen beider Modelle bis zum 31.07.2008 bietet Modellbahnland Arts einen günstigen Vorbestellpreis - weitere Informationen dazu und zu den Nachbildungen erhalten Sie unter www.modellbahnland-arts.de/busmodell. Viersen und Besigheim, im Mai 2008 Manuel Bosch |