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Werte Leserinnen und Leser, während die beiden kommunalen Verkehrsbetriebe in Viersen und Mönchengladbach zwar inzwischen große Teile ihrer Busleistungen durch Personal der gemischtwirtschaftlichen West-Bus GmbH durchführen lassen, ist die Quote der mittelständischen Subunternehmer ausgesprochen gering: Von den niederrheinwerken in Viersen werden keinerlei Auftragsunternehmer beauftragt, die NVV in Mönchengladbach setzt solche lediglich in geringem Umfang auf den regionalen Linien nach Korschenbroich, Jüchen und im Kreis Viersen ein. Wesentlich größer ist die Anmietquote dagegen bei der Krefelder SWK und bei der Regionalbusgesellschaft BVR, so dass sich im Kreis Viersen dennoch einige im Linienverkehr aktive Mittelständler etablieren konnten. Dabei reicht die Bandbreite von Unternehmen wie der KVS in Schwalmtal mit mehr als 30 im Linienverkehr für SWK und NVV eingesetzten Omnibussen über Brings in Willich mit rund 15 für BVR und die Düsseldorfer Rheinbahn verkehrenden Linienbussen und Rath in Viersen mit einem guten Dutzend für die SWK vorgehaltenen Bussen bis hin zu Unternehmen wie Kessels aus Brüggen mit vier und E+C Bus mit einem im Linienverkehr eingesetzten Bussen. Neben dem Linienverkehr haben alle Unternehmen in unterschiedlicher Ausprägung weitere Standbeine im Schulbus-, Gelegenheits- und Reiseverkehr. In diesem traditionellen Mittelstandgeschäft sind im Kreis Viersen und in Mönchengladbach auch noch zahlreiche weitere, überwiegend kleinere Busunternehmen tätig, die aber keinerlei Linienverkehre bedienen und daher bei niederrheinbus.de nicht weiter betrachtet werden. Ausführlichere Informationen zu den im Linienverkehr tätigen Unternehmen bieten die jüngst vollständig überarbeitete und aktualisierte Fotogalerie zu den privaten Omnibusunternehmen sowie die ebenfalls auf den aktuellen Stand gebrachte Rubrik Betriebe. Im Rahmen der allgemeinen Konjunkturerholung in Deutschland scheint auch die Zahl der Werbekunden für Verkehrsmittelwerbung wieder zu steigen, nachdem die Nachfrage längere Zeit eher schwach ausfiel. Im Bereich der Buswerbung lassen sich allerdings in letzter Zeit zwei fragwürdige Trends erkennen: Einerseits nimmt die Zahl solcher Werbegestaltungen zu, die großflächig auch die Fensterflächen einbeziehen, andererseits sind vermehrt "Miniwerbungen" zu beobachten, die maximal ein Drittel einer Fahrzeugseite bis hinunter zu wenige Quadratzentimeter kleinen Aufklebern belegen. Bei Vollwerbungen, die auch über die Fensterflächen eines Omnibusses reichen, wird die Aufmerksamkeit des Betrachters aufgrund der Größe der Fläche leicht geweckt - entsprechend gut ist die Werbewirkung. Ein Linienbus dient allerdings in der Hauptsache dazu, tagtäglich Fahrgäste zu befördern, während die Vermarktung seiner Außenflächen als Werbemöglichkeit nur einen Zusatznutzen für das Verkehrsunternehmen darstellt. Trotz der speziellen Lochrasterfolie, die bei der Beklebung von Fensterflächen verwendet wird, wird der Ausblick aus dem Fenster für den Fahrgast stark beeinträchtigt und es fällt weniger Licht in den Fahrgastraum. Damit leidet die Qualität der Dienstleistung für den Fahrgast unter der umfassenden Werbebeklebung - alleine das sollte für ein an seinen Kunden interessiertes Unternehmen bereits Anlass genug sein, den Einbezug von Fensterflächen in Reklamebeschriftungen wenn überhaupt nur in einem gewissen Ausmaß zuzulassen. Darüber hinaus stören großflächige Fremdwerbungen auch die Außendarstellung eines Verkehrsbetriebes, der sich für seine (potenziellen) Fahrgäste sehr wesentlich über das Erscheinungsbild der Fahrzeuge definiert. Umgekehrt ist es kaum vorstellbar, dass die erwähnten Miniwerbungen einen spürbaren Werbeeffekt für die werbenden Unternehmen erzielen. Bei Textgrößen, die von der gegenüberliegenden Straßenseite nicht mehr zu erkennen sind, und Werbeflächen, auf denen nicht einmal wesentliche Inhalte erschöpfend dargestellt werden können, ist der Nutzen der Reklame in Frage zu stellen. Hinzu kommt, dass durch die zahlreichen Werbungen anderer Unternehmen im unmittelbaren Umfeld die Wahrnehmbarkeit der Einzelwerbung sehr gering ist. Der Kostenunterschied zu einer eigenständigen Bandenwerbung - gegebenenfalls auch nur auf einer, dafür aber vollständig belegten Seite des Fahrzeugs - dürfte angesichts der deutlich besseren Werbewirkung vernachlässigbar sein. Von Seiten der Verkehrsunternehmen wie auch der Werbetreibenden sollte das Thema Verkehrsmittelwerbung mit etwas mehr Sorgfalt angegangen werden, um die Busse in beiderseitigem Nutzen als Werbeflächen nutzen zu können. Schließlich sei in Bezug auf frühere Themen dieser Rubrik darauf hingewiesen, dass die NVV in Mönchengladbach eine Verbesserung des Fahrplanangebotes zwischen 20 und 21 Uhr in Aussicht gestellt hat, dass in Viersen gegenwärtig die Details für die künftige Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes inklusive der Bushaltestellen erörtert werden, und dass die Entscheidung, welcher Hersteller in diesem Jahr den Auftrag der kommunalen Verkehrsbetriebe am linken Niederrhein erhalten hat, kurz vor der Bekanntgabe steht. niederrheinbus.de wird darüber wie gewohnt weiter aktuell berichten. Viersen und Besigheim, im März 2008 Manuel Bosch |