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Liebe Leserinnen und Leser,

erneut neigt sich ein Jahr dem Ende zu, und auch 2007 wollen wir an dieser Stelle auf die vergangenen Monate hinsichtlich des Omnibusverkehr in Viersen und Mönchengladbach zurückblicken. Die auffälligste Neuerung waren wie in jedem Jahr die neuen Omnibusse: MAN lieferte die zweite Serie von Lion's City an den Niederrhein. Die Motoren erfüllen die aktuelle Euro 4-Abgasnorm, zugleich konnten in Mönchengladbach bereits die ersten Omnibusse mit Euro 2-Motoren aus dem Jahr 1995 ausgemustert werden. Damit unterstreicht die Omnibusflotte auch technisch weiterhin den umweltfreundlichen Charakter des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV). Im Fahrzeugbereich für den interessierten Betrachter ebenso bedeutsam war der endgültige Abschied vom Standard II-Linienbus, über den wir schon seit einigen Wochen in unserem umfangreichen Blickpunkt berichten.

Im ÖPNV-Angebot gab es im Jahr 2007 keine nennenswerten Veränderungen, wohl aber eine öffentliche Diskussion über das Angebot im Mönchengladbacher ÖPNV im Vergleich zu anderen Großstädten. Ob daraus in absehbarer Zeit Verbesserungen resultieren werden, bleibt abzuwarten. Im Bereich der Infrastruktur kann die Mönchengladbacher Hindenburgstraße seit Anfang Oktober wieder auf voller Länge von den Linienbussen befahren werden, nachdem auch der untere Abschnitt zwischen dem Hauptbahnhof und der ehemaligen Musical-Bühne vollkommen renoviert wurde. In Viersen wurde unterdessen die Modernisierung des Bahnhofes begonnen, in deren Rahmen demnächst auch eine neue Bushaltestellenanlage auf dem Vorplatz entstehen soll.

Die nächsten großen Verkehrsinvestitionen sehen hingegen ausschließlich den Bau von Straßen vor: 14,5 Millionen Euro werden in Mönchengladbach aufgewendet, um das Straßennetz in der Innenstadt an die heutigen Erfordernisse anzupassen und vor allem die im Zusammenhang mit dem neuen Einkaufszentrum anstelle des früheren Stadttheaters stehenden Veränderungen in der Verkehrsführung vorzubereiten. Für 13,5 Millionen Euro wird in Viersen der sogenannte Erschließungsring südlich der Innenstadt weitergeführt, um Gladbacher Straße, Freiheitsstraße, den Bahnhof und die Krefelder Straße künftig besser miteinander zu verbinden. Der ÖPNV wird von diesen Projekten höchstens durch Nebeneffekte profitieren, zugleich wird aber der konkurrierende Individualverkehr einmal mehr gestärkt.

An der Schwelle zum neuen Jahr zeigen sich hier auch die Herausforderungen und Aufgaben der Zukunft: Der ökologisch vorteilhafte ÖPNV kann gegenüber dem Individualverkehr nur bestehen, wenn zumindest Chancengleichheit hergestellt wird. Angesichts der Diskussionen um Umweltbelastungen, Klimawandel, steigende Treibstoffkosten und dergleichen mehr bleibt aber zu hinterfragen, ob dem ÖPNV nicht aus vielerlei Gründen eine Vorrangstellung in der Verkehrspolitik eingeräumt werden sollte. Die attraktivere Gestaltung des Busangebotes wäre dann das Gebot der Stunde.

Zum Abschluss dieses Jahres bleibt uns der Dank an alle Leserinnen und Leser für das rege Interesse an niederrheinbus.de ebenso wie an all diejenigen, die durch Informationen und Bilder zu dieser Internetseite beigetragen haben. Nur dadurch wird die aktuelle Berichterstattung und das dauerhafte Bestehen des Angebotes ermöglicht. Wir wünschen Ihnen allen eine schöne Weihnachtszeit und alles Gute für das neue Jahr!

Viersen und Besigheim, im Dezember 2007

Manuel Bosch