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Werte Leserinnen und Leser, wieder einmal neigt sich ein Jahr dem Ende entgegen - Zeit für einen kurzen Rückblick auf das Geschehen der vergangenen zwölf Monate im Omnibusgeschehen am linken Niederrhein. Das Jahr 2005 begann mit dem neuen Busnetz für den Kreis Viersen, über das niederrheinbus.de ausführlich berichtete. Die ersten Wochen brachten aufgrund konzeptioneller Fehler im neuen Busnetz massive Probleme, ehe durch kurzfristige Maßnahmen Abhilfe geschaffen werden konnte. Spätestens mit Beginn des neuen Schuljahres im Spätsommer konnte der besonders betroffene Schülerverkehr stabilisiert werden und wird hoffentlich bei künftigen Fahrplanwechseln mehr Beachtung bei den zuständigen Planern finden. Darüber hinaus scheint sich das neue Konzept bewährt zu haben, werden doch im gesamten Kreis Viersen nun einheitliche Taktzeiten an sieben Tagen der Woche geboten - es bleibt abzuwarten, ob die Fahrgaststatistiken für das Jahr 2005 dies unterstützen können. Im Frühjahr übernahm die Mönchengladbacher NVV den 49-prozentigen Anteil an den Viersener niederrheinwerken, der bis dahin von der RWE Umwelt AG gehalten wurde. Bereits im Jahre 2000 hatte die NVV für diesen Anteil geboten, war damals jedoch nicht zum Zuge gekommen. Mit den neuen Eigentumsverhältnissen ist nun der Weg für eine regionale Partnerschaft der Nachbarstädte geebnet. Natürlich waren im zurückliegenden Jahr auch wieder zahlreiche neue Omnibusse zu verzeichnen - nicht nur die kommunalen Verkehrsbetriebe modernisierten wie jedes Jahr ihren Fuhrpark, sondern auch die privaten Omnibusunternehmer in Mönchengladbach und im Kreis Viersen stellten verschiedenste Neufahrzeuge in Dienst. Im Jahre 2006 wird die derzeitige Diskussion um die Haushaltslücken bei Bund, Ländern und Kommunen weitergeführt werden müssen - es drohen immer wieder heftige Einsparungen auch im Bereich des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs (ÖPNV). Sollte es wirklich zu solch dramatischen Kürzungen kommen wie von einigen Politikern gefordert, wäre der ÖPNV - vor allem in ländlichen Regionen - in keinster Weise mehr zu finanzieren. Das hieße, dass ein in den letzten Jahren qualitativ stark verbessertes ÖPNV-Angebot radikal gestrichen werden müsste - und das in Zeiten hoher Kraftstoffpreise mit steigenden Kostenvorteilen für den ÖPNV! Eine große Aufgabe aller ÖPNV-Interessierten im weitesten Sinne wird es daher sein, den oft ohne genauen Sachverstand agierenden Politikern darzustellen, in welch hochwertigem Zustand sich der öffentliche Verkehr heutzutage befindet und welche Folgen die radikale Streichung von Finanzmitteln haben würde. Eine Bedrohung der Attraktivität des ÖPNV von ganz anderer Seite zieht in Mönchengladbach auf: Architekten und Teile der Stadtverwaltung sowie des City-Managements haben sich im Oktober deutlich dafür ausgesprochen, den Busverkehr aus der Fußgängerzone Hindenburgstraße herauszunehmen. Abgesehen davon, dass damit die erheblichen Investitionen in die Bustrasse in den letzten Jahren völlig unnötig gewesen wären, würde dies vielmehr auch zu einer sinkenden Attraktivität der Einkaufsstraße führen: Zur Zeit fahren die Busse an den Geschäften vorbei, die Kunden können im Vorbeifahren die Schaufenster betrachten und sind mit wenigen Schritten von der Haltestelle in den Läden. Andere Städte zeigen, dass gerade durch die Einrichtung von ÖPNV-Trassen in Fußgängerzonen erhebliche Vorteile sowohl für den Einzelhandel als auch für die Kunden erzielt werden konnten. Nicht zuletzt profitiert davon auch der ÖPNV - und im Sinne einer gesamtheitlichen Stadtplanung kann es kaum von Interesse sein, die Attraktivität des ÖPNV im Kernbereich der Stadt zu senken und damit in der gesamten Stadt einen zunehmenden Individualverkehr zu provozieren. Wir danken all denen, die uns im Jahre 2005 mit Informationen und Zuschriften unterstützt und unser Informationsangebot interessiert angenommen haben, und hoffen auch im kommenden Jahr auf das Interesse unserer Leser. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest, einen guten Übergang in das neue Jahr sowie alles Gute für 2006! Viersen und Besigheim, im Dezember 2005 Manuel Bosch |