10 Jahre Niederflurbusse am NiederrheinAnfang Mai des Jahres 1993 erhielt die damalige Stadtwerke Mönchengladbach GmbH (SWMG) ihre erste Serie Niederflurbusse - fünf MAN A10 (NL 202) wurden in Dienst gestellt. Noch im Sommer des gleichen Jahres folgten die ersten Niederflur-Gelenkbusse, und im Dezember 1993 nahm auch die Viersener Verkehrs-GmbH (VVG) ihre ersten beiden Omnibusse mit stufenlosem Einstieg in Betrieb. Seitdem beschafften beide städtischen Verkehrsunternehmen für den Linienverkehr ausschließlich Niederflurbusse. Das zehnjährige Jubiläum der ersten Niederflurbusse ist Anlass für einen Rückblick auf die Entwicklung dieser Fahrzeuggeneration in Mönchengladbach und Viersen.
1977: Erste Niederflurbus-Prototypen Im Juni 1978 schied der Wagen nach etwas mehr als einjährigem Einsatz aus dem Bestand aus, wurde aber noch im August des gleichen Jahres durch einen nunmehr 11 Meter langen N 814 ersetzt. Dieser Omnibus erhielt die Zulassung MG-AJ 751, ihm wurde die Wagennummer 236 seines Vorgängers in zweiter Besetzung zugeteilt. Bis Juli 1986 wurde der zweite Niederflurbus in Mönchengladbach im regulären Liniendienst eingesetzt - bevorzugt auf der Strecke zum Volksgarten, die damals von der Linie 005 bedient wurde. Nach seiner Ausmusterung gelangte der Wagen zum Busunternehmen Bauer in Merschbach im Kreis Wittlich, wo er in Originalfarbgebung mit der Zulassung WIL-NV 80 eingesetzt wurde. Während die Existenz dieses Fahrzeugs dort letztmals 1988 bestätigt ist, gelangte der bereits 1978 wieder abgegebene erste Mönchengladbacher N 814 ins Neoplan-Werksmuseum in Stuttgart.
1990: Die erste Standardgeneration rollt an Ende Januar 1990 stellten die SWMG als Wagen 8911 einen MAN NL 202 in Dienst, dem Mitte Februar ein Mercedes-Benz O 405 N1 als Wagen 8912 folgte. Diese beiden Fahrzeuge wurden wiederum auf der Strecke zum Volksgarten, der nunmehrigen Linie 008 eingesetzt. Ende Februar 1991 folgten unter den Wagennummern 9010 und 9011 zwei weitere Mercedes-Benz O 405 N1, so dass nun vier Niederflurbusse der ersten Generation in Mönchengladbach eingesetzt wurden. Alle Wagen befinden sich auch heute noch im Bestand der Niederrheinischen Versorgung und Verkehr AG (NVV), dem Nachfolgeunternehmen der SWMG.
1993: Der Durchbruch der Niederflurtechnik Im Mai 1993 nahm die SWMG mit fünf als Wagen 9301 bis 9305 bezeichneten MAN A10 (NL 202) ihre ersten Niederflurbusse der zweiten Generation in Betrieb. Schon diese Wagen verfügten über eine automatische Kneelingeinrichtung, die den Bus beim Öffnen der Türen automatisch zur Einstiegsseite absenkte. Im Juli des gleichen Jahres folgten mit zehn MAN A11 (NG 272) als Wagen 9361 bis 9370 auch die ersten Gelenkbusse mit stufenlosem Einstieg. Im Juni 1994 wurden weitere Niederflurbusse in Betrieb genommen, als Wagen 9461 bis 9466 gelangten sechs MAN A11 (NG 272) in den Fuhrpark. Im November des gleichen Jahres erhielt die SWMG mit acht Mercedes-Benz O 405 N2 unter den Wagennummern 9401 bis 9408 auch die ersten podestlosen Niederflurbusse dieses Herstellers. In Viersen sollte es noch bis zum Jahresende 1993 dauern, doch im Dezember stellte auch die VVG ihre ersten beiden MAN A10 (NL 202) als Wagen 25 und 57 in Dienst; sie wurden überwiegend auf der Linie 083 eingesetzt. Bereits ein halbes Jahr später, im Juni 1994, folgten zwei weitere Fahrzeuge der gleichen Bauart mit den Wagennummern 26 und 39, mit denen auch die Umstellung der Linien 080 und 085 auf Niederflurbusse vollzogen werden konnte.
1995: Neue Motoren und Getriebe Die VVG in Viersen stellte im Dezember 1995 als Wagen 43 und 45 nochmals zwei MAN A10, nunmehr mit Euro 2-Maschinen in der Variante als NL 222, in Dienst. Die ersten beiden Niederflurbusse von EvoBus MB, zwei O 405 N2 mit den Wagennummern 62 und 63, wurden im Oktober 1996 beschafft. Sie verfügten erstmals über die aus Mönchengladbach bekannte automatische Absenkung beim Öffnen der Türen, die daraufhin bei den zuvor nur manuell absenkbaren sechs MAN A10 in eigener Werkstatt nachgerüstet wurde.
1997: Erste gemeinsame Beschaffung
1999: Die dritte Niederflurbus-Generation Im August 2000 nahm die NVV neben vier MAN A21 (NL 223) mit den Nummern 0001 bis 0004 zwei weitere MAN A23 (NG 263) als Wagen 0077 und 0078 in Betrieb, während die gemeinsam bestellten beiden A21 (NL 223) der VVG erst im November in Viersen eintrafen und als Wagen 73 und 78 bezeichnet wurden. Auch im Jahre 2001 erhielt wiederum MAN den Auftrag der Ausschreibungsgemeinschaft Mittlerer Niederrhein, so dass die NVV im Juni 14 MAN A21 (NL 223) als Wagen 0102 bis 0115 sowie der inzwischen als Niederrheinwerke Viersen mobil GmbH (niederrheinwerke) firmierende Viersener Verkehrsbetrieb im August zwei baugleiche Wagen mit den Nummern 92 und 97 in Dienst stellen konnten. Erstmals verfügten diese Fahrzeuge über mechanische Rollstuhlrampen an Tür 2 sowie über Außenlautsprecher. Sechs Jahre nach Einführung der Euro 2-Motoren erfolgte in der zweiten Jahreshälfte 2001 die Umstellung auf die wiederum verschärfte Euro 3-Norm. So verfügten die im Sommer 2002 gelieferten Neufahrzeuge entsprechend über Euro 3-Motoren. Die NVV erhielt Ende Juli sieben MAN A21 (NL 223) als Wagen 0201 bis 0207 sowie ebenfalls sieben MAN A23 (NG 263) als Wagen 0261 bis 0267, die niederrheinwerke nahmen zwei MAN A21 - jeweils einen NL 223 und NL 263 - mit den Nummern 91 und 93 in Betrieb.
2003: Markenwechsel - die ersten Citaros am linken Niederrhein Derzeit bilden die 165 Niederflurbusse der NVV bereits 82,5 Prozent des Gesamtbestandes in Mönchengladbach, in Viersen erreichen die niederrheinwerke mit 20 Niederflurbussen einen Wert von 80 Prozent. Voraussichtlich im Jahre 2005 wird auch der letzte Hochflurbus durch einen Niederflurbus ersetzt werden - zwölf Jahre nach dem Beginn der serienmäßigen Beschaffung dieser Fahrzeuggeneration. |